In diesem Beitrag fasse ich meine persönliche Einschätzung zur Frage zusammen, an welchen Scrum-Meetings Vertreter des Managements in welcher Form teilnehmen sollen oder können.
Daily Scrum
Jeder der Interesse hat, kann dem Daily Scrum beiwohnen, natürlich auch das Management. Die Teilnahme sollte jedoch passiv sein, d.h. aktives Einschreiten während des koordinierenden Austauschs zwischen den Teammitgliedern ist nicht OK. Es ist allerdings in Ordnung, wenn externe Teilnehmer nach Abschluss des Daily Scrum noch das Wort ergreifen, wenn es Dinge zu sagen gibt, die das ganze Team betreffen.
Grooming
Das Meeting dient dazu, einerseits das Verständnis des gesamten Teams für die fachlichen Anforderungen einer Story zu schärfen, andererseits dem Product Owner „die Weisheit des Teams „zur Verfügung zu stellen (z.B. bezüglich technischer Machbarkeit, Varianten, …). Eine passive Teilnahme des Managements kann ich mir prinzipiell vorstellen, sehe aber keinen Sinn darin.
Sprint Planning
Hierbei handelt es sich um das zentrale Planungsmeeting des Teams, in dem es sich selbst organisiert. Eine Teilnahme des Managements halte ich dabei eher für schädlich, da es zu ungewollter Beeinflussung des Sprint Commitments kommen kann.
Sprint Review
Ziel dieses Meetings ist es, dass das Team von den Stakeholdern Feedback für die umgesetzten Features aus dem vergangenen Sprint bekommt. Das Management ist ein solcher Stakeholder und soll sich in dieses Meeting aktiv einbringen. Das gilt sowohl für Features aus dem Product Backlog als auch für jene aus einem allfällig durch das Team geführte Improvement Backlog. Bei letzterem sollte man jedoch aufpassen, dass es im Review nicht zu einer „Abnahme“ von Improvements durch das Management kommt, denn der „Kunde“ für Improvement Backlog Items ist das Team selbst.
Retrospektive
Die Retrospektive dient der Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb des Teams. Dabei geht es immer auch um persönliche Dinge. Wegen des notwendigen geschützten Rahmens halte ich die Teilnahme des Managements daran für nicht zielführend. Erkenntnisse aus der Retrospektive, welche die Zusammenarbeit des Teams mit seiner Umwelt betreffen, finden den Weg ins Management über Impediments, die der ScrumMaster weiterträgt.
Sie sind anderer Meinung, oder haben Anmerkungen zu dieser Einschätzung? Ich freue mich über Ihre Kommentare!
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